14.05.25 –
Die Grüne Stadtratsfraktion der Forchheimer Grünen Liste hat am 13.5. eine Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Mobilitätswende in der Christuskirche im Forchheimer Norden abgehalten.
Zentraler Teil der Veranstaltung waren Impulsvorträge der Mobilitätsexpertin und Autorin Katja Diehl, die mit ihrer Expertise und ihrem Enthusiasmus für Begeisterung sorgen konnte. Aber nicht nur sie war in der Lage, wichtige Elemente einer zukunftsfähigen Stadt- und Mobilitätsentwicklung den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern näherzubringen. Auch Vorträge des ADFC sowie von Forchheim For Future vermittelten viel Wissenswertes und Interessantes über das, was in Forchheim in Sachen Mobilität bereits geschieht. Beiträge von geladenen Gästen und die Moderation der Ortsverbandssprecher*innen rundeten die Veranstaltung ab.
Was kann man in Sachen Mobilität besser machen? Welche Möglichkeiten gibt es und werden bereits an vielen Orten genutzt, um Veränderungen zu schaffen? Und wem sollte man bei der Mobilitätswende die Aufmerksamkeit schenken – oder eben gerade nicht?
Das sind die Fragen, mit denen sich die Vortragenden am Dienstagabend in der Christuskirche beschäftigten.
Es geht um viel. Schon bei der Eröffnung durch Andrea Hecking wurde deutlich, dass im Klimaschutz, aber auch im Schutz von Personen viel Potenzial steckt. Mit gesunder Verkehrsinfrastruktur können laut ihren Ausführungen nicht nur die Klimaschutzziele der Stadt gemeistert werden, sondern gleichzeitig auch weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt oder getötet werden. Es ergibt also Sinn, dass die Straßenverkehrsnovelle nun den Menschen in den Mittelpunkt stellt und Städte sich um die Belange der Bürgerinnen und Bürger kümmern können, anstatt primär über deren Autos nachzudenken.
Ein solcher Mensch ist unter anderem Thomas Kaul. Der 59-jährige Schreiner ist selbst Rollstuhlfahrer und konnte im Gespräch mit Markus Dietz bereits zu Beginn der Veranstaltung den interessierten Zuschauer*innen im Raum die Augen öffnen und dafür sorgen, dass für die gesamte Veranstaltung eine Weitsicht für eine Vielzahl an Personengruppen mit multidimensionalen Anforderungsprofilen und Wünschen entstand.
Danach war es so weit, dass Katja Diehl den Raum in der Mitte der Kirche betrat und eindrucksvoll sowie emotional über die Wichtigkeit und Möglichkeit von Veränderungen in der Mobilität der Menschen referierte. Sie schaffte es durch fachliche Expertise, Erfahrung, Witz und Nahbarkeit, die Besucher*innen mitzunehmen auf eine Reise durch drei wertvolle Impulsvorträge. Im ersten ihrer Vorträge ging es vornehmlich um die Menschen, die in früherer Verkehrsplanung nur eine kleine Rolle spielten. Ob Kinder, ältere Menschen oder diejenigen, die durch weniger finanzielle Mittel nur schwer an klassischer Mobilität teilnehmen können – Katja Diehl hat offensichtlich Ohren und Augen für alle Teile der Gesellschaft und die Fähigkeit, Menschen auch durch ihre Anekdoten zu erreichen.
Im zweiten Impuls ging es ihr dann primär um das, was andere Städte bereits erreicht haben – und wie sie das geschafft haben. So berichtete sie von Bürgermeistern in Hannover, die angetreten waren, Mobilität für alle zur Realität werden zu lassen, gewählt wurden und nun ihren Worten auch Taten folgen lassen. All das teilweise ohne Rücksicht auf den zukünftigen Wahlerfolg oder die erste Verunsicherung durch laute Proteststimmen. Sie wissen, dass sich der Weg lohnt – und so kann Frau Diehl in ihren weiteren Ausführungen auch von Jubelstürmen und Begeisterung für genau diese Personen berichten, wenn die Ideen erst einmal gefruchtet haben, sich die Städte verändert haben und das Leben der Bürgerinnen und Bürger zum Besseren gewandelt wurde.
Im dritten und letzten Teil ihrer Ausführungen zeichnet sie dann das Bild einer Zukunft, in der wir bzw. unsere Kinder sich gar nicht mehr vorstellen können, wie es eigentlich einmal war, als Autos das Straßenbild nicht nur bestimmten, sondern alles andere unter sich erdrückten und gar an den Straßenrand drängten. Sie beendet die Veranstaltung mit Schlussworten, die Mut machen sollen: Veränderung braucht diejenigen, die anpacken – und die müssen zusammenarbeiten. Wenn wir uns auf dem gemeinsamen Weg zu sozialverträglicher Mobilität zerfleischen, dann werden diejenigen gewinnen, die möchten, dass alles so behäbig bleibt, wie es ist. Man müsse sich unterstützen, manche Unschärfen in der Umsetzung, die vielleicht einmal nicht gelingen, auch überwinden – um weiter an dem utopischen Ziel zu arbeiten und irgendwann gemeinsam wirklich dort anzukommen.
Diesen Ton griffen auch die unterstützenden Vortragenden vom ADFC und von Forchheim For Future auf. Auch wenn gerade die Vertreter des ADFC mittlerweile fast müde wirken, über die bekannten Fehlstellen der städtischen Fahrradplanung zu referieren, fanden auch sie positive Beispiele, an denen es sich festzuhalten lohnt. Den bald fertiggestellten Radweg entlang der Gleise unter der Piastenbrücke beradelten sie zusammen mit den Sprecherinnen der Grünen und ihrer Gästin Katja Diehl bereits am Nachmittag vor der Veranstaltung und konnten sich so ein gutes Bild von der Situation in der Stadt machen.
Markus Dietz, Sprecher des Ortsverbands der Grünen und Moderator der Veranstaltung, weist auch während des Abends immer wieder darauf hin, dass man an vielen Stellen in Forchheim viele Potenziale links und rechts neben der manchmal zu schmalen Fahrradfahrbahn erkennen kann. Man müsse sie nur aufgreifen und verwirklichen. Er betonte, dass man den Weg auf dem sich Forchheim befindet, durchaus wahrnehmen kann. Wenn der Mut für Veränderung fehlt, braucht es in Zukunft die Mutigen, die ihn gehen.
Die Initiatoren eines Lastenrad-Sharings in Forchheim – Forchheim For Future – kamen durch ihren Vertreter Eugen Wette-Köhler bei der Veranstaltung auch zu Wort. Herr Wette-Köhler stellte die Kennzahlen ihres gemeinnützigen Projekts vor und zeigte eindrucksvoll, dass Veränderung manchmal einfach gemacht werden muss. Der Erfolg stellt sich dann von allein ein.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Blick in das Mobilitätskonzept der Stadt, bei dem Markus Dietz zwar darauf hinwies, dass es sehr lange gedauert hat, bis überhaupt Bewegung in die Sache kam – die Planungen für ein Mobilitätskonzept in Forchheim wurden 2014 gestartet und erst 2023 abgeschlossen – aber auch, dass mittlerweile und in naher Zukunft viele Verbesserungen bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen werden. Der neue Stadtbustakt, der ab dem 1. August in Kraft tritt, sowie die Bemühungen zur Anbindung an den Metropolradweg oder die verbesserte Taktung der S-Bahn inklusive neuem Bahnhof Forchheim-Nord bringen viele Verbesserungen für die Menschen in und um Forchheim.
Und auch Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel richtet am Ende des mittlerweile langen Abends noch ein Plädoyer an die Besucher*innen: für mehr Vertrauen in die Verwaltung, mehr Wohlwollen bei Mobilitätsinitiativen in der Stadt und mehr Zuversicht in Veränderung.
Die Mobilitätswende wird kommen – und wir gestalten sie alle mit.
Der Abend in der Christuskirche war am Ende vor allem eines: ein Hoffnungsschimmer für eine bessere Welt – aber auch ein Aufruf an alle, denen die Zukunft etwas wert ist.
Bildet Seilschaften, haltet zusammen – und bewegt etwas in eurer Stadt.
Die Zukunft wird es euch danken.
Wir treffen uns monatlich am dritten Mittwoch im Monat zu unserem grünen Stammtisch um grüne Ideen, Initiativen und Impulse auszutauschen und zu diskutieren.
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