Nachrichten aus dem Ortsverband

Frauen in die Politik

Warum wir mitgestalten müssen!

15.06.25 – von Andrea Hecking –

Die vielen Frauen bei den Grünen sind ein großer Erfolg des Frauenstatuts der Partei. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Er ist das Ergebnis harter Arbeit von Frauen und Männern, die ein gemeinsames Anliegen haben: Frauen die Hälfte der Macht zu geben.

Werfen wir einen Blick auf:

  1. den Status quo in unseren Parlamenten

  2. das Frauenstatut

  3. uns Frauen in der Kommunalpolitik


1. Der Status quo

Frauen sind auf allen politischen Ebenen chronisch unterrepräsentiert. Wir sind die Hälfte – aktuell mit 51,7 % Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland sogar die „absolute Mehrheit“ – aber in unseren Parlamenten, egal ob auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene, haben wir gerade mal ein Drittel der Mandate inne.

Ein Blick in die Zusammensetzung der neuen Bundesregierung zeigt, dass es bei der Ämtervergabe noch schlechter um uns Frauen bestellt ist:
Im Bundestag beträgt der Frauenanteil 32,4 %. Damit ist der Anteil sogar um 2,4 Prozentpunkte niedriger als zu Beginn der vorigen Legislaturperiode.

Und welches Bundesland hat zuletzt einen traurigen Negativrekord aufgestellt?
Richtig – Bayern! Mit nur 24,6 % Frauen schaffte es der Bayerische Landtag 2023 an das untere Ende dieser Statistik.

Auch in den kommunalen Parlamenten sieht es kaum besser aus: 33,2 % Frauenanteil bundesweit.


2. Das Frauenstatut

In Bayern soll es nun ein überparteiliches Bündnis richten: „Bavaria ruft“ – unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Sozialministerin Ulrike Scharf. Ziel ist, Frauen besser zu vernetzen und zu motivieren, sich politisch einzubringen.

Diese Initiative ist wertvoll und längst überfällig. Denn dort, wo Frauen sichtbar werden und mit gutem Beispiel vorangehen, folgen in der Regel weitere, die den Schritt wagen.

Seit rund 30 Jahren gibt es bei den Grünen das Frauenstatut, das eine Mindestquotierung von 50 % Frauen in Gremien und auf Wahllisten vorsieht.

Und? Sind 50 % der Grünen-Landtagsabgeordneten weiblich?
Nein. Aber: Mit 43 % Frauenanteil stehen die Grünen im Landtag deutlich vor anderen Parteien (z. B. CSU: 21,6 %).

Wie funktioniert das Frauenstatut?

  • Ungerade Listenplätze sind Frauen vorbehalten.

  • Gerade Plätze sind „offen“, also für alle Geschlechter zugänglich.

  • Reine Männerplätze gibt es nicht.

Macht das politische Teilhabe für Männer schwerer? Ja – aber nicht unmöglich. Noch immer drängen sich Männer schneller auf die Bühne und sagen: „Hier bin ich – meine Meinung zählt.“ Frauen hingegen sind häufig zurückhaltender.

Dieses Phänomen zeigt sich überall dort, wo Menschen diskutieren.
Deshalb werden auf Grünen Parteitagen Redebeiträge quotiert.
Wir machen eben ganze halbe Sachen 😉.

Und dennoch: Warum erreichen wir nicht die 50 %?

Gründe gibt es viele:

  • Frauen leisten noch immer den Löwenanteil der unbezahlten Care-Arbeit.

  • Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt ist oft kaum machbar.

  • Höhere Erwartungen, Perfektionismus und Selbstzweifel wirken als zusätzliche Hürden.

Doch viel wichtiger ist die Frage:
Wie soll sich das ändern, wenn wir Frauen nicht gemeinsam für Parität kämpfen?

Dass Männer ihre Macht selten freiwillig abgeben, zeigt das Beispiel aus Bayern:
Der Gesetzesentwurf „Die Hälfte der Macht den Frauen“ von Eva Lettenbauer und Katha Schulze wurde 2023 zwar diskutiert, aber letztlich abgelehnt – wenig überraschend bei nur 25 % Frauenanteil im Parlament.


3. Was kannst du tun?

Es ist einfacher als du denkst – besonders bei den Grünen!

✅ Farbe bekennen

  • Sei nicht „Grün im stillen Kämmerlein“ – sprich darüber, teile deine Begeisterung!

  • Unterstütze die Grüne Liste bei der Kommunalwahl mit deinem Namen – auch ohne Parteibuch!

  • Eine Kandidatur heißt nicht zwingend Mandatsübernahme. Auch hintere Listenplätze helfen, das Frauenstatut umzusetzen und ein diverses Team sichtbar zu machen.

✅ Das passive Wahlrecht nutzen

Wir leben in fordernden Zeiten. Umbruch ist notwendig – aber viele sind vom Ausmaß überfordert. Gleichzeitig erleben wir einen gefährlichen Rollback:
Junge Menschen folgen Erzählungen vom „besseren Früher“, unterstützen frauenfeindliche Narrative und ignorieren den Klimaschutz.

Deshalb:
Warte nicht, bis du Oma bist, um gegen rechts und für eine lebenswerte Welt zu kämpfen. Fang heute damit an.

Denn klar ist:
Wir können nie zu viele sein.


Warum Kommunalpolitik wichtig ist

Die kommunale Ebene betrifft dich direkt:

  • Wie sicher sind unsere Wege für Radfahrende und zu Fuß Gehende?

  • Wie wird Flächenverbrauch reguliert?

  • Wie entsteht gutes Quartiersmanagement?

Hier kannst du dich am einfachsten engagieren – auch ohne Mandat.
Komm in deinen Ortsverband, bring deine Ideen ein, unterstütze andere Frauen auf dem Weg ins Rathaus.

Kommunalpolitik ist gelebte Demokratie.
Werde ein Teil davon!


Haben wir dein Interesse geweckt? Dein Gewissen angesprochen?
Dann komm zu einer unserer nächsten Veranstaltungen – wir freuen uns auf dich!


Quellen:

 

www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/frauen-parlamente-102.html

de.statista.com/statistik/daten/studie/741909/umfrage/frauenanteil-in-den-landesparlamenten-in-deutschland/

www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw09-wahlergebnis-statistik-1055550

www.augsburger-allgemeine.de/bayern/ilse-aigner-und-katharina-schulze-gemeinsam-fuer-mehr-frauen-in-der-bayerischen-politik-109008313

bavariaruft.de

www.br.de/nachrichten/bayern/frauen-in-der-bayerischen-politik-die-ausnahme-aber-warum,TZ9LeSC

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