23.09.25 –
Die Forchheimer Grünen kritisieren die Situation massiv und bedauern vertane Chancen.
In der nur ca. 250 m langen Hornschuchallee gibt es fast 60 offizielle, billige bis zeitweise kostenlose Parkplätze und ziemlich durchgehend starken Autoverkehr.
„Wenn man der rückwärtsgewandten knappen Mehrheit im Stadtrat folgt, müssten das eigentlich ideale Bedingungen für brummendes Geschäftsaufkommen in der Hornschuchallee sein“, sagt Stadträtin Andrea Hecking.
Fakt ist aber, dass die einstige Allee ziemlich ausgestorben wirkt – mit Ausnahme der drei Cafés, Eisdielen und Feinkost Karnbaum im südlichen Bereich. Dort werden ehemalige Parkplätze zeitweise mit Pflanzen attraktiviert und gastronomisch genutzt. Lärmtolerante Mitmenschen trotzen aufgrund des guten Angebots der miesen Aufenthaltsqualität, sprich: primär dem Autolärm.
Ansonsten ist wenig los dort, mitten in der Stadt. Schuh Bögelein zieht an die Peripherie, und Schreibwaren Kefferlein schließt ganz. Es droht längerer Leerstand – oder es zieht eine weitere Versicherungsagentur ein, die branchentypisch kaum Publikumsverkehr braucht.
„Wer hält sich denn schon freiwillig in der Hornschuchallee auf, wenn er oder sie nicht gezielt etwas sucht?“, fragt Markus Dietz, Sprecher des OV Forchheim. „Ein Bereich, der primär Abstell- und Verkehrsfläche für Autos ist, ist unattraktiv zum Verweilen.“
Den Grünen ist klar, dass eine schon lange geplante große Lösung für die einstige Allee aufgrund der aktuellen Haushaltslage derzeit nicht infrage kommt. Kaum mit Kosten verbundene Aufwertungen, die u. a. im aufwendigen und teuren Mobilitätskonzept angeregt wurden, liegen jedoch abgelehnt oder zurückgestellt in der Schublade.
Fußgängerzone im Bereich von Hundsbrücke bis zum Marktplatz? Fehlanzeige. Oder wenigstens eine Einbahnregelung, auch um den üblichen Parksuchverkehr zu minimieren? Ebenfalls Fehlanzeige! Stattdessen belasten neben dem ständigen Parksuchverkehr auch der sogenannte „Poserverkehr“ mit lauten Motoren die Anwohnerinnen und alle, die sich in der Innenstadt aufhalten wollen.
Die Mehrheit im Stadtrat, Händler, die die Anzahl ihrer Autokunden weit überschätzen, und auch die OB-Kandidatin der CSU meinen – entgegen den Ergebnissen unzähliger Untersuchungen und der Erfahrung vor Ort, natürlich völlig ideologiefrei –, mit (noch mehr) Parkplätzen und Autos ließe sich die Innenstadt beleben.
Die Realität, nämlich der Zuspruch an den Stellen, wo aus Parkplätzen z. B. Außengastronomie wurde, beweist das Gegenteil.
Dem Ganzen die Krone aufgesetzt hat kürzlich allerdings die Verwaltung selbst: Für leichteres Parken der immer größeren Autos wurden nicht nur Schutzbügel für die Bäume in der vormaligen Allee entfernt, sondern die Bäume gleich mit. Und um noch eins draufzusetzen, hat man die Stellen, an denen die Bäume standen, sauber gepflastert.
Der Antrag der Grünen, dort umgehend wieder richtige, großkronige Bäume zu pflanzen, wurde im Stadtrat mehrheitlich unter Verweis auf die versuchsweise Bestellung von Pflanztrögen als erledigt verworfen.
„Da lässt Schilda grüßen“, sagt der Grüne Stadtrat Emmerich Huber. „In Zeiten der Überhitzung unserer Innenstädte ersetzen wir dem Götzen Auto zuliebe Bäume durch Pflaster. Mir kommt es so vor, als hätten wir die Hornschuchallee als attraktiven Innenstadtbereich mit Aufenthaltsqualität für die Forchheimerinnen und Forchheimer weitgehend aufgegeben.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf forchheimfreundlichere Mehrheiten im nächsten Stadtrat.“
Wir Grünen wollen die Hornschuchallee zurück in eine attraktive Allee verwandeln – einen Ort, an dem man sich gerne aufhält. Das bedeutet: mehr Raum zum Verweilen, mehr Platz für Menschen, sichere Radwege und eine bessere ÖPNV-Anbindung.
Nur so schaffen wir wieder eine lebendige Innenstadt, die nicht von Autos, sondern von Begegnung, Kultur und Aufenthaltsqualität geprägt ist.
Auch unser OB-Kandidat Markus Dietz hat in seiner Bewerbungsrede vor dem Ortsverband betont, dass die Hornschuchallee über mehrere Jahre hinweg grundlegend überarbeitet werden muss. Nachzulesen ist das auf markusdietz.info.
Unsere Vision: eine Hornschuchallee, die den Namen verdient – grün, lebendig und zukunftsfähig.
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